Einst war die US-Küstenstadt Portland bekannt und beliebt für seine Schönheit und Idylle. Doch absurde linke Politik hat aus dem Juwel eine Müllhalde gemacht.

Von Leon Hendryk, Gastautor
Der Gestank nimmt einem den Atem. Dutzende Zelte und heruntergekommene Wohnwägen reihen sich entlang der Straße auf, inmitten von Müllbergen und menschlichen Exkrementen. Essensreste, leere Verpackungen, gebrauchte Spritzen – alles türmt sich auf dem Bürgersteig, der durch das Obdachlosenlager vollkommen blockiert sind. Dazwischen, Menschen mit eingefallenen Augen und abgemagerten Oberkörpern, offenen Wunden. Menschen, kaum über 30, deren Haut aussieht wie die eines 80-jährigen Krebspatienten. Anteilslos starren sie ins nirgendwo, ihre Gliedmaßen zucken und zittern unkontrolliert, während ihre von Einstichnarben übersäte Hand eine Zigarette umklammert.
Wir befinden uns nicht in einem Slum oder einem Kriegsgebiet. Wir sind an der amerikanischen Großstadt Portland im Bundestaat Oregon. Portland war einmal einer dieser linken Städte, die selbst für konservativ eigestellte Menschen einen gewissen Charme behalten konnte. Jung, kreativ und gepflegt war die Stadt, zudem eingebettet in atemberaubende Natur in der Nähe der Pazifikküste. Ein amerikanisches Freiburg sozusagen, nur etwas größer und rauer, mit seinen knapp 650.000 Einwohnern und seiner Geschichte als Holzverarbeitungszentrum. Doch spätestens seit den Black Lives Matter Protesten des Jahres 2020 gehört die Scheinidylle in Portland endgültig der Geschichte an.
„Defund the Police“ – und Portland geht den Bach runter
Nach dem Tod von George Floyd steigerte sich die ohnehin schon linke Stadt in einen regelrechten woken Wahn hinein. Wochenlang kam es jede Nacht zu gewaltsamen Protesten von großen Antifa-Gruppen und anderen Linksextremen. Schnell wurde im Stadtrat beschlossen, im Sinne der „defund the police“ Parole, das Polizeibudget zu kürzen und die Verfolgung vieler Eigentums- und Drogendelikte einzustellen. Maßgeblich daran beteiligt waren der Bürgermeister Ted Wheeler sowie der Staatsanwalt Mike Schmidt, welcher sich kurz vor seiner Amtseinführung mit seinen „alten Freund“, einem hauptberuflichen Anti-Polizei Aktivisten zusammensetzte und darüber stolz twitterte. Ende 2020 hatte Portland so ziemlich jeden linksideologischen Reformvorschlag aus dem Dunstkreis der „Black Lives Matter“ Bewegung umgesetzt.
Es kam, wie es kommen musste. In den folgenden Jahren verwahrloste die Stadt zunehmend. Die Mordrate vervierfachte sich von 2018 zu 2022. Letztes Jahr stellte die Stadt mit 101 Tötungsdelikten einen neuen Rekord auf. Zum Vergleich: Das vielfach bevölkerungsreichere Berlin verzeichnete 2021 „nur“ 41 vollendete Tötungsdelikte. Die Mordrate in Portland ist somit etwa 15-fach höher als in Berlin. Auch andere Delikte haben extrem zugenommen. Insbesondere die Liberalisierung des Strafrechts für Diebstähle sorgte für einen regelrechten Boom an Ladendiebstählen. Da die Täter keine Haft zu befürchten haben, stehlen sie am helllichten Tag und vor den Augen der hilflosen Ladenbesitzer und ihrer Mitarbeiter.
Das Drogenproblem zeichnet das Stadtbild
Doch das sichtbarste Zeichen des Verfalls ist die massive Obdachlosigkeit und der Drogenkonsum auf den Straßen. Mindestens 6000 Obdachlose sind es laut der Stadtverwaltung, doch andere Schätzungen gehen von bis zu 20.000 Obdachlosen in Portland aus. Jeden Monat sterben dutzende von ihnen an den Folgen ihres Drogenkonsums, erfrieren vollgedröhnt im Gebüsch oder verbrennen lebendig in ihren Zeltlagern, entzündet von Zigaretten oder Methamphetamin-Pfeifen. Die ausgebrannten Überreste solcher Feuer gehören in Portland mittlerweile zum Straßenbild. Mit der Obdachlosigkeit kommen die Beschaffungskriminalität und zahlreiche andere Straftaten, beispielsweise Obdachlose die im Rausch grundlos Passanten angreifen oder vandalieren.
Trotz dieser verheerenden Entwicklungen hält die linke Szene in Portland immer noch an ihren ideologischen Denkmustern fest. Immer wieder wird die Polizei von Antifa-Aktivisten attackiert wenn sie Obdachlosenlager räumt (wobei ihnen die Stadt sogar „Umzugswagen“ zur Verfügung stellt). Bei den Zwischenwahlen im Herbst 2022 stimmte Portland, mit großer Mehrheit, für politisch linksstehende Kandidaten. Immerhin war die Unterstützung etwas geringer als in bei Wahlen in früheren Jahren. Trotzdem scheinen die meisten Einwohner Portlands den Zusammenhang zwischen der ideologiegetriebenen linken Politik, die sie unterstützen, und den unhaltbaren Zuständen in ihrer Stadt nicht zu begreifen.
Die fehlende demokratische Selbstkorrektur ist somit vielleicht das erschreckendste an der Situation in der Stadt. Portland beweist nicht nur, dass konsequent durchgesetzter Wokeismus die Kriminalität und Verwahrlosung fördert. Es beweist auch, dass die Ideologie den Verstand der Menschen betäubt und sie dazu bewegt für warme Worte von „social justice“ und „racial healing“ Sicherheit und Ordnung in ihren Städten aufzugeben. Für alle die noch klar denken, sollte dies eine Warnung sein. Portland zeigt, wohin die Reise geht, wenn Ideologien, die auch in Deutschland in linken Kreisen weitverbreitet sind, die Oberhand gewinnen.
Leon Hendryk (*1997), schreibt für Apollo News und studiert internationales Wirtschaftsrecht in den Niederlanden.