Bei einem Social Media Event wollte eine kleine Modemarke Werbung für seine Streetwear machen. Doch die Situation eskaliert – hunderte „spaßorientierte Jugendliche“ randalieren plötzlich in der Hamburger Innenstadt.

Aus einer Gruppe von 300 bis 400 Personen heraus sind gestern Nachmittag Einsatzkräfte der Polizei in Hamburg zum Teil massiv mit unter anderem Flaschen und Böllern angegriffen worden. Der Grund: Eine fehlgeschlagene Promo-Aktion einer Hamburger Modemarke. Das Streetwear-Lable „Reternity“ wollte gratis Klamotten verteilen. Als das jedoch die Runde machte, strömten hunderte zu der Aktion, die eigentlich nur Artikel für wenige Dutzend Menschen vorrätig hatte. Als Reaktion darauf blockierten hunderte Jugendliche die Mönckebergstraße in der Innenstadt und teilten zunächst lautstark ihren Unmut mit.
Im weiteren Verlauf umringten Teile der Gruppe die zunächst eingesetzten Schutzpolizisten und bewarfen sie unter anderem mit Flaschen und Knallkörpern.Durch zügig zusammengezogene Einsatzkräfte, darunter auch Beamte der Landesbereitschafts- und der Bundespolizei, gelang es den Behörden, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Im Rahmen des Einsatzes wurden nach aktuellem Stand zwei Streifenwagen beschädigt sowie drei Beamte verletzt. Einer davon ist vorerst nicht mehr dienstfähig, berichtet Focus Online. Die Beamten stellten die Identitäten mehrerer Tatverdächtiger fest, erteilten diverse Platzverweise und leiteten Strafverfahren, unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs sowie des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, ein. Die zuständigen Landeskriminalämter haben die Ermittlungen aufgenommen.
Laut der Polizei handelt es sich bei den Tätern um sogenannte „spaßorientierte Jugendliche“. Veröffentlichte Fotos lassen bisher vor allem auf ein migrantisches Klientel schließen. Videos in den sozialen Netzwerken hingegen zeigen auch durchmischte Gruppen.

Unternehmen entschuldigt sich: „Das war ein Fehler“
Das Unternehmen Reternity äußerte sich in den sozialen Medien zu den Vorgängen. 2022 habe es in Düsseldorf eine ähnliche Veranstaltung gegeben, bei der rund 50 Leute aufgetaucht seien. „Wir sind niemals von so einer hohen Teilnehmerzahl ausgegangen. Wir hätten uns niemals vorstellen können, dass so viele Tausende Leute aus ganz Deutschland anreisen würden, nur um ein Reternity-Produkt zu bekommen. Wir müssen leider gestehen, dass wir die Situation völlig falsch eingeschätzt haben. Das war ein Fehler. Dadurch konnten wir euch keine Freude bereiten und unser Versprechen nicht halten.“ Auch zu den Ausschreitungen äußert sich das Unternehmen: „Es ist uns wichtig, dass wir uns von allen Ausschreitungen und dem Fehlverhalten einiger Personen distanzieren.“