In Bremen hat eine schwarze Kinderbibliothek eröffnet, in der es ausschließlich Literatur über das Leben „Schwarzer und Afro-Deutscher“ gibt. Dadurch sollen die Kinder jemanden haben mit dem sie sich identifizieren können – völliger Quatsch, findet unsere Autorin Selma. Und obendrein rassistisch.

Am vergangenen Samstag wurde eine „Schwarze Kinderbibliothek” in Bremen eröffnet. Nein, Sie haben sich nicht verhört: In der Bibliothek gibt es ausschließlich Literatur über das Leben von schwarzen Menschen. Das Projekt soll einen Schutzraum für schwarze Kinder und Jugendliche schaffen – doch was es wirklich tut, ist nur eines: Es schafft Apartheid.
Laut Initiatoren soll die Bibliothek schwarzen und afro-deutschen (was ist eigentlich der Unterschied?) Kindern im Kita- und Grundschulalter die Möglichkeit geben, Bücher mit schwarzen Protagonisten zu lesen – damit sie jemanden haben, mit dem sie sich identifizieren können. So sollen sie Selbstbewusstsein aufbauen. Für die Zusatzbildung – auch wenn ich das jetzt etwas inkonsequent finde – gibt es außerdem Bücher über Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus und über die „Schönheit der Diversität”. Laut Sheeko Ismail, einer der Initiatoren der Bibliothek, soll außerdem Wissen darüber vermittelt werden, wie vielfältig Schwarzes Leben in Deutschland ist. Und trotz des „vielfältigen Schwarzen Lebens” stehen in der Bibliothek gerade mal etwas weniger als 100 Bücher, von denen viele auf Englisch sind.
Hautfarbe spielt bei Kindern keine Rolle
Neben der Tatsache, dass die wenigsten Kindergarten- und Grundschulkinder Englisch verstehen, stellt sich mir da wirklich die Frage: Welches Kind sollte sich für so eine Bibliothek interessieren? Ich selbst bin durch meine nigerianischen Wurzeln gut gebräunt. Und als Kleinkind war mir meine Hautfarbe völlig schnurz. Mein Aussehen hat mir nie irgendwelche Schwierigkeiten bereitet, eben weil die Hautfarbe bei Kindern schlicht keine Rolle spielt.
Mal abgesehen davon, dass ich noch nie ernsthaft diskriminiert wurde, wäre ich als Kleinkind nie auf die Idee gekommen, dass meine Hautfarbe ein Nachteil für mich ist. Ich war eher stolz darauf, dass ich anders aussehe – wenn ich es nicht grade vergessen habe. Für mich war es das normalste der Welt, dass alle um mich herum weiß sind und es war deshalb auch normal, Bücher mit weißen Figuren zu lesen. Meine Lieblingsprinzessin war Rapunzel, obwohl sie komplett anders aussah als ich – na und? Ich liebte ihre langen, goldblonden Haare. Dass meine eigenen Haare braun und lockig waren, war trotzdem kein Problem für mich. Sie war meine Heldin, egal ob schwarz oder weiß.
Die Linke Bevormundung ist rassistisch
Die Idee eine Bibliothek zu eröffnen, die extra für Schwarze ist, ist nicht nur völlig absurd, sie ist rassistisch – ein Hirngespinst der Linken. Ich meine: Wer ist es denn, der die Hautfarbe in jeder Situation zum Thema macht? Schwarze werden von Linken nur wegen ihrer Hautfarbe behandelt, als wären sie unfähig. Jeder der nicht weiß ist, ist nach den selbsternannten Moralaposteln automatisch ein Opfer von Rassismus und müsse deshalb besonders behandelt werden. Jemanden wegen seiner Hautfarbe anders zu behandeln, ist doch aber die Definition von Rassismus. Warum in aller Welt sollte ich wegen meiner Hautfarbe kein Selbstvertrauen haben? Warum sollte ich wegen meiner Hautfarbe eine eigene Bibliothek brauchen? Ich bin vielleicht farbig, aber deswegen noch lange kein Opfer.
Das wirklich perverse an der ganzen Sache ist aber, dass man diese Ideologie unschuldigen Kindern überstülpt: Man redet schwarzen Kindern ein, sie bräuchten unbedingt Bücher, die auf ihre Hautfarbe zutreffen. Wenn man mir damals erzählt hätte, ich sollte wegen meiner Hautfarbe andere Bücher lesen, wäre ich tottraurig gewesen – ich hätte mich ausgegrenzt gefühlt. Also: Wo bleibt die sonst an jeder Stelle propagierte Vielfalt und Antidiskriminierung?