
Weltweite Lieferengpässe und hohe Energiepreise belasten auch die Spielzeugbranche, welche sich kurz vor der Weihnachtszeit auf die Hauptsaison vorbereitet. Vom Spielzeugpferd mit Kunsthaar bis hin zum Auto von Feuerwehrmann Sam: Bei bestimmten Produkten wird es zu Lücken im Sortiment kommen.
Zwar litt die Industrie bereits die letzten zwei Jahre unter Lieferkettenproblemen, allerdings kommt nun noch die Energiekrise hinzu. Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) hatte kürzlich eine Umfrage veröffentlicht, laut welcher 45 % seiner über 200 Mitglieder sich „stark bis sehr stark“ in ihrer Geschäftstätigkeit gefährdet sehen. Satte 83 % gaben an, neben Einsparungen auch ihre Preise anzugeben, um die explodierenden Energiepreise zu bewältigen. Deshalb rechnet DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil mit einem Preisanstieg von fünf bis sechs Prozent.
Aufgrund der möglichen Lieferengpässe haben große Spielwarenhändler bereits früher eingekauft und empfehlen auch Kunden einen früheren Einkauf, um nicht vor leeren Regalen zu sehen. Trotzdem: „Es gibt schon jetzt erste ‚Lücken‘ im Sortiment“, so die Simba-Dickie-Group. Auch „bestimmte Playmobil-Produkte könnten“ laut Hersteller „nicht überall verfügbar sein“. Vor allem aufgrund der volatilen Weltwirtschaft ließen sich keine klaren Prognosen abgeben. Trotzdem hat die Branche positive Aussichten. Da „am Kind zuletzt gespart wird“, so Brobeil, gibt es weniger Anlass zu Sorge als in anderen Branchen. Auch die zwei Jahre Pandemie haben der Spielzeugbranche nicht geschadet. Ganz im Gegenteil, man profitiere von einer erhöhten Nachfrage an Beschäftigungsspielzeug.