
An allen Grundschulen von Heinsberg in NRW lernen Kinder von jetzt an, Heizkosten zu sparen. Das ist zumindest der Plan des städtischen Energieversorgers und der Stadtverwaltung. Die Ergebnisse sind erschreckend – inklusive einer Rückkehr in nicht-elektrisierte Zeiten.
„Ich bin Kaltduscher.“ Was klingt, wie der Anfang eines Motivations-Videos auf YouTube, ist tatsächlich die Idee eines Kindes der 4. Klasse an einer Heinsberger Grundschule. Um Heizkosten zu sparen, sollen Viertklässler aus der ganzen Stadt Vorschläge zum Energiesparen machen. Durchgeführt wird der „Umweltunterricht“ von Referenten der „Deutschen Umwelt-Aktion“.
Neben dem Kaltduschen gibt es weitere Energiespar-Ideen, wie die PresseBox berichtet. „Ich wünsche mir zu Weihnachten eine neue Spielkonsole und dann einen dicken Pullover, dann brauchen wir nicht so viel Energie, wenn ich spiele.“, sagt ein Schüler. Das Mittelalter, in dem viele Häuser im Winter nur Dämmerlicht zur Verfügung hatten, ist eigentlich vorbei. Doch in Heinsberg will man stockfinstere Winterabende eventuell wiederbeleben. „Wir machen ganz oft die Kerzen an, dann sparen wir Energie, oder?“, fragt ein Viertklässler.
Kai Louis, der Bürgermeister von Heinsberg, sagt gegenüber dem Presseportal: „Die Kinder haben verstanden […] dass die Energiekrise uns alle betrifft.“ Doch damit nicht genug: Die Kinder „sollen verstehen“, was sie zu tun haben – nicht nur von sich selbst aus. „Durch den Umweltunterricht bekommen die Kinder noch einen kleinen Schubs in die richtige Richtung“, sagt Carsten Schultz von der Deutschen Umwelt-Aktion. Ein „Schubs“ für Kinder – selbstständiges Denken scheint unerwünscht.