
Der Chef der Bundesnetzagentur sieht das Stromnetz durch Elektroautos in Gefahr. Sie sollen im Ernstfall nur noch 50 Kilometer Reichweite laden können. Auch Wärmepumpen drohten, zum Überlastungsfaktor zu werden.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat vor einer Überlastung des Stromnetzes in Deutschland durch die steigende Zahl privater Elektroauto-Ladestationen und strombetriebener Wärmepumpen gewarnt. „Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln“, sagte Müller der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Ganz von der Stromversorgung getrennt werden sollen die Heizungen und Ladegeräte in kritischen Phasen jedoch nicht, sagte Müller der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wir wollen eine Mindestversorgung jederzeit garantieren.“ Auch bei einer Stromrationierung würden private Ladestationen genügend Strom beziehen können, damit sie die Batterie eines E-Autos binnen drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufladen können.
Für störanfällig hält die Bundesnetzagentur vor allem die lokalen Niedrigvolt-Ortsnetze. Die Behörde habe deshalb ein Eckpunktepapier veröffentlicht, das in Zeiten hoher Netzauslastung eine Stromrationierung für Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen vorsieht. Netzbetreiber sollen dann die Stromversorgung der Anlagen drosseln. Die Pläne zur Stromrationierung sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.