
Die kleine Firma „ROT“ aus dem schleswig-holsteinischen Norderstedt steht wegen der Stromkostenexplosion vor massiven Problemen. Erst wird dem Unternehmer der Vetrag fristlos gekündigt und dann verweigern die Stadtwerke noch die Energiebelieferung. Nun wird die Firma per Notstromgenerator am Laufen gehalten.
„Die Nachzahlung konnte ich nicht bezahlen. Da wurde mir fristlos gekündigt.“ Das sagt Firmenbesitzer Sönke Rickert des Unternehmens „ROT“ aus Norderstedt. Es ist eine weitere Firma, die von der aktuellen Energiepolitik in die Krise getrieben wird. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Veredelung von Metallen. „Teile werden von uns vernickelt, verzinkt oder verchromt, oder durch andere Prozesse geschickt“, berichtet Rickert. Eigentlich ein gut laufendes Geschäft.
Doch wegen der steigenden Energiekosten erhöhten sich seine Strompreise jeden Monat, wie er dem Hamburger Abendblatt berichtet. Daher kam eine ordentliche Nachzahlung auf seine kleine Firma zu: 6.000 Euro sollte er abdrücken. „Das konnte ich nicht bezahlen. Und dann haben die mir fristlos den Gas- und auch den Stromvertrag gekündigt“, sagt er der Zeitung. Andere Anbieter wollten das energieintensive Unternehmen nicht übernehmen.
So rutschte Rickert mit seinem Betrieb in die Grundversorgung und wurde vom lokal Stadtwerk mit Energie versorgt. Davon ging Rickert zumindest aus, ist dies doch übliche Vorgang in einem solchen Fall. Doch die Stadtwerke weigerten sich, die Firma zu beliefern. „Der Grundversorger vor Ort kann die Energiebelieferung ablehnen, wenn es für ihn aus wirtschaftlichen Gründen nicht zumutbar ist“, so der Sprecher der Stadtwerke Norderstedt, Oliver Weiß. Auch für Stadtwerke ergeben sich aufgrund der gestiegenen Preise Lieferschwierigkeiten – denn sie müssen Strom und Gas an Handelsplätzen einkaufen.
Das bedeutet für Rickert: Er versorgt seine Firma mittels eines Notstromgenerators, den er vor der Halle des kleinen Betriebs aufgestellt hat. Dieser sei trotzdem „viel billiger“ als Strom von den Versorgern zu beziehen, sagt er dem Hamburger Abendblatt.