
Nachhaltigkeit und Klimawandel werden für junge Menschen beim Dating, also der Partnersuche, immer wichtiger. Laut der Marketingchefin der Dating-App Tinder, Melissa Hobley ist es für viele junge Menschen sogar ein Ausschlusskriterium. „Wir sehen in Ländern wie Deutschland ganz besonders, dass Nutzer über Klimawandel und Nachhaltigkeit sprechen, und es als Ausschlusskriterium ansehen, wenn man sich da nicht engagiert“, erklärte Hobley der Deutschen Presse-Agentur in New York.
Tinder (deutsch: Zunder) ist die Dating-App schlechthin. Im September 2012 startete die App und machte das sogenannte Swipen (deutsch: wischen) massentauglich. Nutzern wird ein Profil angezeigt, bei dem Bilder, biografische Informationen und Interessen hinterlegt werden können. Dann kann bei Gefallen nach rechts und Nichtgefallen nach links gewischt werden. Bei gegenseitigem Gefallen entsteht ein Match und die Nutzer haben die Möglichkeit, einander zu schreiben.
Klimaaktivismus als Hobby
Als Interessen können unter anderem Fridays for Future, Klimawandel, Aktivismus, Umweltschutz und Umweltaktivismus ausgewählt werden. Also fünfmal dasselbe, damit jeder direkt weiß, wie ernst man es mit dem Klima meint. Andere mögliche Interessen sind neben sportlichen Aktivitäten auch Feminismus, LGBTI-Rechte, Gleichberechtigung und Rechte von Behinderten.
Die größte Nutzergruppe von Tinder ist zwischen 18 und 25. Außerdem zieht die App immer mehr Mitglieder der LGBTQ-Gemeinde an, also Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans und Queere Menschen. In den letzten zwei Jahren soll sich die Anzahl dieser Nutzer mehr als verdoppelt haben.
Über 20 Geschlechter
Wenig überraschen also, dass Tinder immer mehr Möglichkeiten zur individuellen Ausgestaltung der Sexualität und des Geschlechts ermöglicht. Mittlerweile können Nutzer aus acht Sexualitäten wählen, auch eine Mehrfachnennung ist möglich. Da Homosexualität auf schwul und lesbisch aufgeteilt wird, ist es möglich, ein lesbischer Mann zu sein. Ein gesellschaftlicher Gewinn für lesbische Männer, die lange unterdrückt waren.
Neben den traditionellen und ewiggestrigen Geschlechtern Frau und Mann haben Nutzer auch die Möglichkeit, aus über 20 weiteren Geschlechtsidentitäten auszuwählen. „Jeder ist auf Twitter willkommen“, heißt es in der Pressemitteilung zur Einführung der zusätzlichen Geschlechtsidentitäten.