
Nach Treffen mit Vertretern des Weißen Hauses ging Twitter gegen Kritiker der Regierungslinie zur Coronapolitik vor. Das zeigen interne Unterlagen, die nach Elon Musks Übernahme des Social Media-Konzerns publik gemacht wurden.
Demnach drängte die Trump-Administration Twitter dazu gegen „Misinformation“ bezüglich Hamsterkäufen – obwohl es zu solchen Panikkäufen kam. Und unter der Biden-Regierung wurden vor allem Kritiker der damaligen Coronapolitik ins Visier genommen. Alles was von der offiziellen Linie abwich galt damit auf Twitter bald als „Falschinformation“.
Interna bei Twitter zeigt etwa wie man den Epidemilogen Dr. Martin Kulldorff von der Harvard Medical School ins Visier nahm, weil er twitterte, dass es „wissenschaftlich fehlerhaft“ sei zu denken, jeder müsse gegen COVID-19 geimpft werden und man eher ältere, vulnerablere Gruppen impfen sollte, statt Kindern und solchen, die bereits Corona hatten. Weil dies nicht den „Empfehlungen“ der US-Behörde CDC entsprach, labelte man den Tweet darauf kurzerhand als „irreführend“ und verwies auf die CDC. Zum Teil allerdings wurden sogar Tweets als „irreführend“ markiert, die sich selbst auf echte CDC-Daten beriefen.
Aber zum Teil war das Vorgehen von Twitter nicht genug für das Weiße Haus, das stattdessen noch mehr Druck ausübte. Interne Unterlagen bei Twitter beschrieben das eindrücklich:
„Das Biden-Team war mit dem Durchsetzungsansatz von Twitter nicht zufrieden, weil es wollte, dass Twitter mehr tut und mehrere Konten von der Plattform sperrt. Aufgrund dieser Unzufriedenheit wurden wir gebeten, an mehreren anderen Anrufen teilzunehmen. Sie waren von Natur aus sehr wütend.“
An den regelmäßigen Gesprächen bei denen die Regierung Druck auf Twitter ausübte nahmen dabei wohl auch andere Tech-Unternehmen teil, wie etwa Google, Facebook, und Microsoft. Damit dürfte es als wahrscheinlich gelten, dass auch sie vom Weißen Haus unter Druck gesetzt wurden oder zumindest beeinflusst wurden.