
Gestern kam es im berüchtigten „Görlitzer Park“ in Berlin-Kreuzberg wieder einmal zu einer Massenschlägerei. Es ist inzwischen keine Neuheit mehr. Doch an diesem Mittwoch waren nicht nur über 30 Menschen – inklusive der Einsatzkräfte – involviert; auch Waffen kamen zum Einsatz.
Brutale Gewalt in Deutschlands Hauptstadt. Es ist ein dunkler Mittwochabend, als in Zivil gekleidete Polizisten auf die Situation aufmerksam werden. Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg, 18:45 Uhr: Mehrere Personen schlagen und prügeln sich, der Grund ist zunächst nicht erkennbar. Die Polizisten greifen ein, stoppen einen 22-jährigen Schläger. Er will sich noch diverser Drogen entledigen – erfolglos. Er wird zu Boden gebracht und festgenommen. Der Rest der Schläger flüchtet; doch die Sache ist nicht geklärt.
„Plötzlich“, wie die Polizei berichtet, kommen 10 bewaffnete Männer auf die Zivilpolizisten zu. Zumindest teilweise sind sie Mitglieder der Schlägergruppe, die vorher geflüchtet war. Sie tragen Metallstangen und Holzlatten bei sich, die auch bei der vorigen Schlägerei zum Einsatz kamen und „solidarisieren“ sich mit dem Festgenommenen – so formuliert die Polizei. Die Verhaftung zu stoppen oder zumindest zu behindern – das ist ihr Ziel.
Daraufhin zieht ein Polizist seine Dienstwaffe. „Abstand halten!“, gibt er dem Schlägertrupp zu verstehen. Nachdem Verstärkung eintrifft, greift man noch zu Pfefferspray und „einfacher körperlicher Gewalt“. Eine weitere Flucht gelingt nicht. 9 Personen werden festgenommen, sie sind zwischen 17 und 33 Jahre alt. Über die Herkunft und das Aussehen der Täter gibt es im Polizeibericht keine genaueren Informationen. Wie die BZ berichtet, war einer bereits zur Fahndung ausgeschrieben, gegen einen anderen liegt ein auswärtiger Haftbefehl vor. Nun wird ermittelt – wegen schweren Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, mehreren Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und das Aufenthaltsgesetz. Abendspaziergänge im Görlitzer Park – sie sind wohl eher nicht empfehlenswert.