Die Schweizer Regierung hat eine Krisensitzung abgehalten, um Entscheidungen bezüglich einer möglichen Übernahme der Bank durch die größte Schweizer Bank UBS zu treffen. Die Übernahme könnte die größte Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise darstellen und soll eine globale Bankenkrise verhindern.

Die Zukunft der angeschlagenen Schweizer Bank Credit Suisse bleibt weiterhin ungewiss. Die Schweizer Regierung hat am Samstagabend eine Krisensitzung abgehalten, aber keine konkreten Entscheidungen getroffen. Es gibt Spekulationen über eine vollständige oder teilweise Übernahme von Credit Suisse, der zweitgrößten Schweizer Bank, durch die größte Schweizer Bank, UBS. Sowohl ein Sprecher der Credit Suisse als auch ein Sprecher der UBS haben am Sonntag jeglichen Kommentar abgelehnt.
Laut Medienberichten drängen die Schweizer Aufsichtsbehörden die UBS dazu, die kleinere Bank zu übernehmen. Staatliche Sicherheiten wären jedoch eine Voraussetzung für einen Deal, der am Wochenende hastig verhandelt wird. Die Schweizer Regierung soll eine Garantie zur Absicherung der mit der Übernahme verbundenen Risiken geben. Das Ziel ist eine Einigung bis Montagmorgen vor der Öffnung der internationalen Börsen.
Größte Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise
Eine Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wäre die größte Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise. Die Notenbank, Finanzaufsicht und Regierung der Schweiz wollen auch eine größere globale Bankenkrise verhindern. Die Credit Suisse gehört zu den 30 global systemrelevanten Banken, deren Ausfall das internationale Finanzsystem erschüttern würde.
Die Schweizer Regierung könnte Notfallmaßnahmen ergreifen, um den Prozess der Fusion zu beschleunigen, etwa indem sie die eigentlich erforderliche Frist von sechs Wochen für die Konsultation der Aktionäre bei einer Übernahme verkürzt. Die Credit Suisse war nach Skandalen und Misswirtschaft bereits angeschlagen und geriet nach dem Zusammenbruch der US-Bank Silicon Valley Bank (SVB) in einen weiteren Abwärtstrudel. Sie erhielt eine Kreditzusage der Schweizer Nationalbank in Höhe von 50 Milliarden Franken (knapp 51 Milliarden Euro), konnte den Abwärtstrend des Aktienkurses aber nur vorübergehend stoppen.
Die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger sieht als einzigen Ausweg die Übernahme der Bank durch die UBS. Das Vertrauen der Kunden sei komplett verlorengegangen, und es gebe einen enormen Geldabfluss. Mehrere internationale Banken hätten ihre Geschäfte mit der Credit Suisse eingeschränkt. Der Kredit über 50 Milliarden Franken von der Nationalbank sei nutzlos. „Alle haben Angst vor dem Kollaps“, so das Blatt.