
„Alle sagen, das ist für sie furchtbar“: Der Supermarkt im bayerischen Jägerwirth macht zu. Besitzerin Claudia Lechner muss schließen – vor allem wegen der hohen Energiepreise.
Jahrelang sperrte sie ihr Geschäft morgens um 5:30 Uhr auf, war immer zur Stelle. Damit ist jetzt Schluss. „Ich hab mich nach langer Überlegung dazu entschieden, weil meine Energiekosten einfach so hoch geworden sind“, sagt sie einem Reporter-Team der Passauer Neuen Presse. „Ich hab letztes Jahr im Monat nur 1000 Euro Strom gezahlt, dann seit Anfang des Jahres zahle ich […] schon 1.500 – das hat mir eh schon wehgetan – und jetzt ab Oktober muss ich dann fast 2.800 Euro zahlen.“
Sie könne das nicht auf die Ware umlegen, weil der Verbraucher auch sparen müsse. Zusätzlich wollen die Behörden, dass sie entweder einen Metzger einstellt oder eine Weiterbildung macht – und das, obwohl der Laden meistens eine One-Woman-Show ist und sie sich das nicht leisten kann. „Ich denke, speziell für die alten Leute wird es ganz schwierig“, berichtet eine Kundin im Interview. Der Laden sei der Nahversorger vor Ort gewesen; Jägerwirth hat knapp über 340 Einwohner.
Der Besitzerin Claudia Lechner sei die Entscheidung nicht leichtgefallen – doch wegen unzureichender staatlicher Hilfen bezüglich der explodierenden Kosten wolle sie nun zumachen. „Ich werde ganz viel weinen.“, sagt sie im Interview. „Aber ich glaube, ich werde auch einige Kundschaft haben, die mit mir weinen. Das ist… da wird es mir dann erst richtig weh tun.“