
Es ist eine der traurigsten Beobachtungen dieser Krise: Energie-Berater, die zu verzweifelten Bürgern nach Hause gehen, berichten von Suizid-Gedanken der Menschen, die Hilfe in der Energie-Krise suchen.
„Die Menschen können nicht mehr“, sagt Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen, zu Pleiteticker.de. „Sie drohen unseren Energieberatern mit Selbstmord, weil sie Angst vor diesem Herbst und Winter haben.“ Der Grund: „Alle Preise steigen. Im Supermarkt, an der Tankstelle, für die Wohnung. Die Menschen fürchten, dass sie sich das Leben nicht mehr leisten können. Sie sind ehrlich verzweifelt.“
Energie-Beraterin Inse Ewen berichtet gegenüber Pleiteticker.de von einem Besuch bei einer vierköpfigen Familie. Die Eltern sind arbeitslos, schon länger auf Sozialhilfen angewiesen. Jetzt kam laut Ewen eine Nachzahlungsforderung von 900 Euro für Strom, Gas und Wasser ins Haus, der Abschlag wurde von 30 auf 210 Euro erhöht. „Die haben mir ehrlich gesagt: ,Dann können wir uns am besten einen Strick nehmen.‘ Ohne Ironie, einfach aus purer Verzweiflung“, sagt Ewen.
Die Verbraucherschützer berichten, dass nicht nur Menschen, die schon länger Finanzprobleme haben, so reagieren, sondern auch Menschen, „die ihre Rechnungen eigentlich bezahlen können, aber jeden Tag spüren, wie das Leben teurer wird“.
Die gute Nachricht: Oft können Oelmann und ihr Team helfen, die Probleme zu lösen und die Angst vor der nächsten Rechnung zu nehmen.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – zum Beispiel bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.