
Die norwegische Polizei nahm vor kurzem Ermittlungen gegen eine lesbische Künstlerin auf. Der Grund: In einem Facebook-Post sagte sie, dass Männer keine Lesben sein können. Ein Trans-Aktivist zeigte sie daraufhin wegen Hassrede an. Jetzt droht ihr eine dreijährige Haftstrafe.
Konkret verurteilte die Feministin Tonje Gjevjon in ihrem Post Männer, die sich als lesbische Frau identifizieren und versuchen, Kritik am Trans-Aktivismus zu kriminalisieren. Gjevjon schrieb: „Männer können genau so wenig lesbisch sein, wie sie schwanger werden können.“ Und: „Männer sind Männer, ganz unabhängig von ihrem sexuellen Fetisch.“
In Norwegen ist es möglich, Menschen aufgrund von einfachen Äußerungen anzuzeigen, weil im Jahr 2020 die Hassrede-Gesetze verschärft wurden. Eine Änderung, die letztes Jahr in Kraft getreten ist, ersetzte im Strafrecht das biologische Geschlecht durch die geschlechtliche Identität (also das gefühlte Geschlecht).
Das bedeutet: Wer das gefühlte Geschlecht einer Person in Frage stellt oder auf biologischen Tatsachen beharrt, macht sich der diskriminierenden Hassrede strafbar und kann angezeigt werden.
Gjevjon betonte immer wieder, dass diese Gesetzgebung frauenfeindlich ist, weil Frauen, die sich dagegen wehren, dass Männer in ihre Schutzräume eindringen, kriminalisiert und somit mundtot gemacht würden.
Gegenüber Pleiteticker erklärte Gjevjon: „Ein Gesetz, das Lesben die Möglichkeit nimmt, perverses Verhalten unter Männern erkennen zu können, schadet homosexuellen Frauen. Seit 2017 warne ich davor, dass die Einführung der Geschlechtsidentität in die Hatespeech-Gesetze der Sicherheit von Kindern, Frauen und Lesben schadet. Jetzt möchte ich sehen, wie die fortschrittlichste und umfassendste LGBT-Politik der Welt in der Praxis für lesbische Künstler funktioniert! Bring mich vor Gericht!“
Gjevjon veruerteilte in ihrem Post auch norwegische Politiker, die die Gesetzesreform unterstützten, wie etwa die Kultur- und Gleichstellungsministerin Anette Trettebergstuen. Die einzig lesbische Politikerin im norwegischen Parlament sorgte letztes Jahr für Aufregung, weil sie in einem Kurzfilm mitwirkte, in dem sie für das „Dritte Geschlechts“ warb. Biologische Frauen, so lautete die Kritik, seien dort verhöhnt worden.
Ellingson sagt gegenüber Pleiteticker: „Wie Tonje von unserer Kultur- und Gleichstellungsministerin behandelt wird, ist einfach entsetzlich. Wie viele Politiker versuchte sie, sich durch queere Politik und Pink-Washing Vorteile zu beschaffen. Dennoch ist sie nicht in der Lage, anzuerkennen, dass Lesben keinen Penis haben, und verschließt die Augen vor der Diskriminierung einer lesbischen Künstlerin. Diese Scheinheiligkeit wird von dem irrationalen Konzept der Geschlechtsidentität verursacht. Wir müssen dieses Konzept im Hinblick auf die Rechte von Dritten überdenken.“