Schon werden die nächsten Berliner Wahlpannen bekannt: Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wurden wohl die Stimmen für Grüne und Linke vertauscht. Und über das Direktmandat im Bezirk Lichtenberg, wo 460 Stimmen nachträglich gefunden und gezählt wurden, soll jetzt allen Ernstes das Los entscheiden.

Bei der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin wiederholen sich auch die Pannen. Gestern erst wurde bekannt, dass im Bezirk Lichtenberg 460 Briefwahl-Stimmen aufgetaucht waren, die in ersten Zählungen nicht berücksichtigt wurden. Heute Morgen wurden diese Stimmen nun ausgezählt. Dabei ist es zu einem Gleichstand bei den Erststimmen gekommen, berichtet der rbb. Die Direktkandidatin der Linken, Claudia Engelmann, liegt nun gleichauf mit dem bisher führenden Kandidaten der CDU, Dennis Haustein.
Nach dem Wahlgesetz muss der zuständige Bezirkswahlleiter nun losen, wer das Direktmandat bekommt. Diese Auslosung soll am Montag stattfinden. Sollte das Mandat an die Linke gehen, könnte dies zum Wegfall von Ausgleichsmandaten anderer Parteien führen. Offen ist, ob dies Auswirkungen auf den derzeitigen Gleichstand an Sitzen zwischen SPD und Grünen hat.
Weitere Wahlpanne könnte Grüne auf Platz 2 bringen
Auch im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist es zu einer weiteren Wahlpanne gekommen. Der Bezirkswahlleiter Rolfdieter Bohm im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gehe dem Verdacht nach, dass Stimmen für Grüne und Linke vertauscht wurden. Die Berliner Morgenpost hatte zuerst über den Fall berichtet. Bei den Ergebnisse im Stimmbezirk 302 sei auffällig gewesen, dass es dort Diskrepanzen zwischen dem Ergebnis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zur Bezirksverordnetenversammlung gegeben habe, so die Zeitung. Diese Panne könnte das Wahlergebnis hingegen entscheidend beeinflussen: Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnten die Grünen einen weiteren Sitz im Abgeordnetenhaus gewinnen und damit an der SPD vorbeiziehen. So könnte die grüne Spitzenkandidatin Bettina Jarasch am Ende doch Anspruch auf das Rote Rathaus anmelden.