
„Die Wahl zwischen Gemüselasagne und Dampfnudeln ist auch eine Auswahl.“ Was klingt, wie die Freiheits-Vorstellung eines PETA-Aktivisten, wird in Freiburg Realität. Das Zitat stammt vom Vize-Chef des Freiburger Gesamtelternbeirats. In der baden-württembergischen Großstadt steht ab sofort an in allen städtischen Kitas und Grundschulen kein Fleisch mehr auf dem Speiseplan. Bisher gab es zwei Menüvarianten beim Mittagessen – darunter Fleisch- und Fischgerichte. Die werden jetzt rigoros rausgestrichen.
Freiburg hat – wer hätte das erwartet – einen Gemeinderat mit rot-grüner Mehrheit. Am Abend des Dienstags, 18. Oktober, fiel dann sein Entschluss, mit 27 zu 14 Stimmen. Als Grund werden unter anderem Kostengründe angeführt – die Ideologie des Fleischverzichts kommt noch dazu. Bildungsbürgermeisterin Christine Buchheit von den Grünen sagte dem Tagesspiegel: „Wir wollen die Kostensteigerungen im Rahmen halten.“
Die Preise steigen trotzdem ordentlich. Bis September 2024 um rund einen Euro.
Doch es gibt auch Kritik. Der Präsident des Gesamt-Elternbeirats von Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt, wird im Tagesspiegel mit den Worten zitiert: „Mit welcher Rechtfertigung soll denn vegetarisches Essen mehr kosten als fleischhaltiges Essen? […] Lachhaft.“. Und das baden-württembergische Agrarministerium erklärte dem Kölner Stadt-Anzeiger auf Nachfrage: „Kinder sollen in ihrer Entwicklung die Möglichkeit haben, einen eigenen Geschmack zu entwickeln und sich auszuprobieren. Dazu gehört auch der Verzehr von Fleisch.“ Doch verminderte Mengen seien angebracht. Da bleibt zu hoffen, dass dieses Unterfangen in Freiburg gestoppt wird und Freiburger Kinder sich nicht von Tofu, Gemüseauflauf und Sojapudding ernähren müssen.